NRW / Innovationsfonds-Projekt
Gesundheitspreis für Bezugsärzte
Eine schnellere Akutversorgung von Patienten mit schweren neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen verspricht das Projekt NPPV in Nordrhein. Dafür ist es jetzt ausgezeichnet worden. Kernelement sind Bezugsärzte.
Veröffentlicht:Düsseldorf. Auszeichnung für das Projekt „Neurologisch-psychiatrische und psychotherapeutische Versorgung“ (NPPV) in Nordrhein: Es hat den mit 5000 Euro dotierten Gesundheitspreis 2020 des Landes Nordrhein-Westfalen gewonnen. Mit dem Preis, der am 5. November von Landesgesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) verliehen wird, ist die Aufnahme in die „Landesinitiative Gesundes Land NRW“ verbunden.
Die mit 13 Millionen Euro aus dem Innovationsfonds geförderte NPPV zielt auf eine schnellere und verbesserte Akutversorgung von Patienten mit schweren neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen. Ein Kernelement sind Bezugsärzte und -therapeuten, die die Versorgung steuern.
Bezugsarzt übernimmt Koordination
An dem Projekt beteiligen sich inzwischen fast 400 Psychiater, Nervenärzte und Neurologen sowie 300 Psychotherapeuten. Nach Angaben der KV Nordrhein (KVNo) sind seit dem Start Ende 2017 bislang 12.000 Patienten betreut worden, vor allem Versicherte des Projektpartners AOK Rheinland/Hamburg.
Zu den Mängeln in der Versorgung dieser Patientengruppe gehörten lange Wartezeiten auf eine Erstuntersuchung, zu wenig Koordination zwischen den Behandelnden und mangelnde Zeit für die Patienten, sagte Minister Laumann. „An dem Projekt der KV Nordrhein gefällt mir besonders gut, dass es genau hier ansetzt, indem die Patienten einen Bezugsarzt sozusagen als Lotsen zur Verfügung gestellt bekommen und alle beteiligten Ärzte und Therapeuten eng zusammenarbeiten.“
KVNo-Chef: Ärztliche Ressourcen werden geschont
Der KVNo-Vorsitzende Dr. Frank Bergmann sieht in dem Preis eine Bestätigung des zentralen Netzwerkgedankens der NPPV. „Durch die vielen Beteiligten und ihre Vernetzung, durch intensiven Austausch und Kooperation können wir komplexe Versorgung effizienter organisieren“, erläuterte er. Das helfe vor allem den Patienten. „Zugleich entlasten wir die Behandler, indem wir auch ihnen Unterstützung bieten und ihre ärztlichen und therapeutischen Ressourcen schonen.“