Organspende
Kliniken melden häufiger Spender
Obwohl die Zahl der Organspender 2019 wieder leicht gesunken ist, scheint die erste Spahn’sche Transplantationsreform zu wirken.
Veröffentlicht:Berlin. Der erste Trend bestätigt sich nun: 3020 organspendebezogene Kontakte mit Kliniken zählte die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) im vergangenen Jahr. Im Vergleich zu 2018 (2811) ein Plus von über sieben Prozent.
Bereits im November hatte die Stiftung vermeldet, dass durch die Strukturreform bei der Organspende, die Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit dem „Gesetz zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Strukturen bei der Organspende“ (GZSO) angestoßen hat, mehr Kontakte zur DSO stattfänden. Allein von Januar bis Oktober 2018 waren es 2522 Meldungen von Kliniken, im selben Zeitraum 2017 hingegen nur 1876.
Zahl der Organspender zurückgegangen
„Wir hoffen, dass mit den zunehmenden Kontaktaufnahmen mittelfristig auch die Zahl der Organspenden steigt“, sagt der Medizinische DSO-Vorstand, Dr. Axel Rahmel. Denn die Zahl der Organspender ist 2019 wieder leicht zurückgegangen: 932 Menschen haben ein oder mehrere Organe gespendet. 2018 waren es noch 955 gewesen.
Die Herausforderung liege nun in der weiteren Übertragung der Maßnahmen in den Klinikalltag der rund 1240 Entnahmekrankenhäuser, so Rahmel. Das Gesetz wirkt erst seit April, dennoch habe das Bewusstsein für Organspende in den Kliniken gefühlt bereits zugenommen.
Deutschland im internationalen Vergleich ein Schlusslicht
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 3192 Organübertragungen erfolgreich durchgeführt, bundesweit allerdings nur 2995 Organe gespendet bzw. an die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant (ET) übermittelt.
Deutschland hat damit auch 2019 mehr Organe vom ET-Verbund erhalten, als es eingebracht hat. Mit 11,2 Spendern pro eine Million Einwohnern gehört die Bundesrepublik im internationalen Vergleich zu den Schlusslichtern. In Spanien sind es zum Vergleich 48, in Norwegen 19,5 Spender pro eine Million Einwohner.