Organspende
Spahn erhält Rückendeckung aus Brüssel
Mit mehreren Maßnahmen will Bundesgesundheitsminister Spahn dafür sorgen, dass die Zahl der Organspender steigt. Zustimmung finden die Pläne in der EU-Kommission.
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Organspendeausweise: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn setzt sich für die Einführung der Widerspruchslösung ein.
© Jens Kalaene / dpa
BRÜSSEL/BERLIN. Nicht nur mit seinem „Gesetzentwurf für bessere Zusammenarbeit und bessere Strukturen bei der Organspende“ stößt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf Zustimmung aus Brüssel. Auch in der Debatte um die Einführung der Widerspruchslösung erhält er nun Rückendeckung von der EU-Kommission.
„Ich begrüße die Pläne von Minister Spahn. Ich bin überzeugt, dass die Stärkung der Spendenbereitschaft und mehr Kapazitäten in der Transplantationsmedizin helfen werden, die Zahl der Organspenden zu erhöhen“, sagte der zuständige EU-Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis am Wochenende der „Welt“.
Dies sollte dazu führen, dass Deutschland dem Trend der meisten EU-Länder folge, so Andriukaitis. „Dort wurden in den vergangenen Jahren bemerkenswerte Fortschritte bei der Organspende erzielt, mit jährlichen EU-weiten Steigerungsraten von 700-800 zusätzlichen Transplantationen.“
Spahn gefällt Debatte um Organspende
Mit Spahns Gesetzentwurf sollen rund 35 Millionen Euro pro Jahr mehr in die Strukturen der Organentnahme in Kliniken fließen, die Freistellung der Transplantationsbeauftragten bundeseinheitlich geregelt werden und mehr Ärzte für die Transplantationsmedizin bereit stehen.
Zusätzlich spricht sich Spahn für die Widerspruchslösung aus. Danach würde jeder automatisch als Spender gelten, wenn er nicht ausdrücklich zu Lebzeiten widersprochen hat.
Dagegen gibt es Widerstand aus dem Bundestag: Eine neue fraktionsübergreifende Initiative will erreichen, dass es bei der bisherigen Zustimmungslösung bleibt.
Spahn indes begrüßt die Debatte: „Breite, auch mal kontroverse Debatten um wichtige Themen, sind der beste Weg, um Vertrauen zurückzugewinnen“, sagte er der „Passauer Neuen Presse“. (reh/dpa)