Bundestagswahl
Wahlprogramm-Check zur Psychotherapie
Großer Wahlprogramm-Check der Ärzte Zeitung: Wir haben die sieben aktuell im Bundestag vertretenen Parteien und Gruppen – in alphabetischer Reihenfolge, subjektiv und sicherlich nicht vollständig – auf zwölf gesundheitspolitische Themen hin abgeklopft. Diesmal im Fokus: die Psychotherapie.
Veröffentlicht:Dem Thema Psychotherapie nähern sich die Wahlkämpfenden aus sehr unterschiedlichen Richtungen. Hier vermischen sich Drogenpolitik, Wartezeiten, Bedarfsplanung und Ausbildung. Die Forderung der psychotherapeutischen Fachgesellschaft nach einer systematischen Erforschung der Prävalenz seelischer Erkrankungen in Deutschland taucht nur verkürzt auf.
Wir geben die Positionen der Parteien in deren alphabetischer Reihenfolge wieder.
AfD: Die bedingte Freigabe von Cannabis will die AfD zurücknehmen, da sie nach Auffassung der Partei zur Minderung von Intelligenz sowie zu seelischen und gesundheitlichen Schäden führe. Um „Drogenkranken“ zu Abstinenz zu verhelfen, will die AfD die sucht-psychiatrische Versorgung ausbauen.
Bündnis 90/Die GRÜNEN: Es sei nicht zumutbar, dass viele Menschen in einer psychischen Krise monatelang auf therapeutische Hilfe warten müssten. Bündnis90/Die Grünen schlägt einen Bund-Länder-Pakt für mentale Gesundheit vor. Therapieplätze, Beratungsstrukturen und die Ausbildung von Fachpersonal wollen sie ausbauen.
BSW: In die universitäre Lehrerausbildung sollen Psychologen, aber auch Lehrkräfte und Sozialarbeiter eingebunden werden.
CDU/CSU: Die Union will die ambulanten und stationären Versorgungsangebote für psychische Erkrankungen bedarfsgerecht verbessern. Dies soll insbesondere für Kinder und Jugendliche gelten.
Die LINKE: Die Linke fordert eine grundlegende Reform der Bedarfsplanung für vertragspsychotherapeutische Kassensitze, ausgerichtet am realen Bedarf.
FDP: Die Wartezeit auf einen Therapieplatz in der Psychotherapie will die FDP auf unter vier Wochen verkürzen.
SPD: Alle Menschen, die eine Psychotherapie benötigen, sollen „zügig“ einen Therapieplatz erhalten können, fordert die SPD.