Corona-Infektionen
Jeder zweite Deutsche wiegt sich in Sicherheit
Je schärfer die Bundeskanzlerin die Zügel bei der Corona-Bekämpfung anziehen will, desto stärker vertrauen die Bürger auf ihre eigene Kompetenz, sich vor SARS-CoV-2 zu schützen.
Veröffentlicht:Berlin. Für knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung bedarf es offensichtlich keiner Bundes-Notbremse. Das legt zumindest der aktuelle, repräsentative Corona-Monitor des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) nahe. Demnach sind sich 46 Prozent der Befragten sicher, dass sie sich selbst vor einer Infektion mit dem Coronavirus schützen können. Zwei Wochen zuvor lag dieser Wert noch bei 40 Prozent.
Das Sicherheitsgefühl ist dabei anscheinend auch vom Alter abhängig. „54 Prozent derjenigen, die 60 oder älter sind, denken, dass sie sich vor einer Ansteckung schützen können – bei den jüngeren Altersgruppen liegt dieser Wert nur bei jeweils knapp über 40 Prozent“, verdeutlicht BfR-Präsident Professor Andreas Hensel. Und ergänzt: „Dies lässt sich möglicherweise auch dadurch erklären, dass bereits mehr Ältere geimpft sind.“
Zu den persönlichen Schutzmaßnahmen befragt, die sie in den der Befragung vorausgegangenen zwei Wochen zum Schutz vor einer Corona-Infektion selbst angewandt haben, antworteten 96 Prozent (Mehrfachantworten waren möglich), sie hätten einen Mund-Nase-Schutz getragen, 82 Prozent berichten, sie hätten bewusst Abstand von anderen gehalten.
Unmut über Gastronomieschließung
79 Prozent antworteten, sie hätten seltenere Freunde und Verwandte getroffen, 73 Prozent geben an, öfter die Hände zu waschen. 70 Prozent gaben an, die eigenen vier Wände weniger oft zu verlassen sowie benutzte Räume öfter zu lüften. 64 Prozent benutzten häufiger Desinfektionsmittel und 49 Prozent haben sich öfter auf Corona testen lassen. Elf Prozent ließen sich zur Corona-Prävention öfter Mahlzeiten nach Hause liefern.
Verständnis haben die Deutschen auch mehrheitlich für die von der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten vereinbarten Corona-Abwehrmaßnahmen. Spitzenreiter bei den als angemessen empfundenen Maßnahmen ist mit 91 Prozent die Home-Office-Regelung, die gleichauf mit den Abstandsregelungen ist. Einschränkungen in Schulen und Kitas goutieren hingegen nur noch 53 Prozent. Schlusslicht ist die Schließung der gastronomischen Betriebe. Diese Maßnahme finden nur noch 47 Prozent der Befragten angemessen.
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