Hersteller sichern Versorgung
Kein Engpass bei Spritzen
Vor allem zu Beginn der Coronavirus-Pandemie waren Schutzkleidung und Masken knapp. Bei der Versorgung mit Spritzen gab es dagegen keine Probleme.
Veröffentlicht:Berlin. Bis zur Coronavirus-Pandemie war die Verfügbarkeit von Spritzen selbstverständlich. In der Pandemie stieg dann der weltweite Bedarf sprunghaft an. Der Bundesverband der Medizintechnikhersteller (BVMed) bezifferte den weltweiten pandemiebedingten zusätzlichen Bedarf an Einwegspritzen auf mehrere Milliarden, allein für Europa auf 900 Millionen. Die für die Regelversorgung benötigten Spritzen mussten weiterhin produziert werden.
Ohne Spritzen kein Impfen – mit diesem Slogan machten die Medizinproduktehersteller in der Pandemie auf die Bedeutung der zuvor als selbstverständlich erachteten Einwegprodukte aufmerksam. Anders als etwa bei Masken schaffte es die Industrie weitgehend, Engpässe zu vermeiden, obwohl der logistische Aufwand dafür hoch war.
Hohe Qualitätsstandards in Europa
Der Verband listet rund 230 Hersteller von Spritzen in Deutschland auf, einige davon sind auf dem Weltmarkt stark vertreten. Zur Frage, ob die Produktion in Deutschland Vorteile hat, vermeidet der Verband eine Wertung, verweist aber in einer Stellungnahme auf die hohen Produktions- und Qualitätsstandards in Europa. Alle Spritzen, die auf dem europäischen Markt vertrieben werden, müssen eine CE-Zertifizierung aufweisen.
Größere Herausforderungen als bei den Masken stellen sich in der Produktion, in der medizinisches Granulat mit hohem Reinheitsgrad eingesetzt wird. Das Granulat wird erhitzt, geschmolzen und in Spritzgussmaschinen in Formen gespritzt, um die Kunststoffteile herzustellen.
Damit Spritzen auch künftig keine Mangelware werden, hält die Industrie eine digitale Bestandsplattform für versorgungskritische Medizinprodukte in Deutschland für sinnvoll: „Ziel muss es sein, mit smarten Lösungen und offenen Schnittstellen die Verteilung versorgungskritischer Medizinprodukte in Krisensituationen zu optimieren.“ (di)