Hohe Temperaturen und starke Regenfälle

Brasilien verzeichnet mehr als sechs Millionen Dengue-Fälle

Veröffentlicht:

Rio de Janeiro. Brasilien hat in dieser Woche die Marke von sechs Millionen Dengue-Fieber-Fällen 2024 überschritten. Das bestätigte das brasilianische Gesundheitsministerium. Im gesamten Vorjahr waren dort lediglich 1,6 Millionen Fälle registriert worden. Verantwortlich gemacht werden ungewöhnlich hohe Temperaturen und die in einigen Regionen besonders starken Regenfälle.

Landesweit sind bereits mehr als 4.000 Menschen nach einer Dengue-Erkrankung gestorben; im gesamten Jahr 2023 waren es 1.179. Frauen machen rund 55 Prozent der Fälle aus (der Frauenanteil an der Gesamtbevölkerung beträgt rund 52 Prozent). Überproportional betroffen sind laut den staatlichen Statistiken zudem Menschen zwischen 20 und 29 Jahren. Mit 3,8 Millionen Fällen kommt die Erkrankung vor allem im Südosten Brasiliens vor, gefolgt vom Süden mit 1,1 Millionen Fällen.

Diese beiden Regionen verzeichneten in der ersten Jahreshälfte klimatische Auffälligkeiten. Im Südosten mit den Millionenstädten Sao Paulo und Rio de Janeiro fiel der Herbst wärmer als gewöhnlich aus. Auch der nun beginnende Winter dürfte laut Experten überdurchschnittlich warm werden. In Südbrasilien sorgen derweil wochenlange Regenfälle für Überflutungen.

Impfkampagnen seit Februar

Damit hat die Ägyptische Tigermücke (Aedes aegypti) ideale Voraussetzungen, sich zu verbreiten. Allerdings sehen Wissenschaftler Anzeichen, dass die Epidemie ihren Höhepunkt überschritten haben könnte: Nachdem im März 1,7 Millionen Fälle und im April 1,6 Millionen Fälle registriert wurden, waren es im Mai noch 960.000.

Allerdings bleiben im Juni die Zahlen weiter außergewöhnlich hoch. Laut den Vereinten Nationen ist Brasilien in diesem Monat für 84 Prozent der weltweit gemeldeten Dengue-Fälle verantwortlich. Seit Februar haben zwar landesweit Impfkampagnen begonnen. Wegen unzureichender Kapazitäten im brasilianischen Gesundheitssystem werden 2024 voraussichtlich aber nur etwa 3,2 Millionen Menschen eine Impfung erhalten.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO hat sich das Dengue-Fieber in den vergangenen zwei Jahrzehnten weltweit stark ausgebreitet. In diesem Zeitraum verzehnfachten sich die jährlichen Fallzahlen. 2023 wurden weltweit rund fünf Millionen Erkrankungen und mehr als 5.000 Todesfälle registriert. (KNA/eb)

Mehr zum Thema

Preisträger gekürt

Galenus-Preis und Charity Award: Das sind die diesjährigen Gewinner

Das könnte Sie auch interessieren
Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

© Springer Medizin Verlag

Intens. Video-Podcast

Grippeschutzimpfung: Jüngere Risikogruppen nicht vergessen

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Mann mit Pflaster auf Oberarm gibt Daumen-hoch-Zeichen

© U_Photo / Shutterstock

Impflücken bei Chronikern

Senkung von Morbidität und Mortalität durch bessere Vorsorge

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Pneumokokken-Impfschutz bei den Kleinsten oft unvollständig

© Olivier Le Moal - stock.adobe.com

Content Hub Impfen

Pneumokokken-Impfschutz bei den Kleinsten oft unvollständig

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

© MKC/ shutterstock

Impfungen

Impfstoffe – Krankheiten vorbeugen, bevor sie entstehen

Anzeige | MSD Sharp & Dohme GmbH
Kommentare
Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

© Springer Medizin Verlag GmbH

Impfungen – ob Influenza oder Reisezeit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt a. M.
Dr. Gunther Gosch ist Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin aus Magdeburg und beschäftigt sich seit vielen Jahren schwerpunktmäßig mit der Notwendigkeit von Impfungen, insbesondere bei Säuglingen und Kindern.

© Portraitfoto Dr. Gosch: © Kai Spaete, Viren: © [M] Dr_Microbe / Getty Images / iStock; Bakterien: © [M] Kateryna_Kon / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Auffrischimpfung: Polio und Pertussis vergessen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Booster mit überlegener Ak-Aktivität

© Springer Medizin Verlag GmbH

COVID-19

Booster mit überlegener Ak-Aktivität

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Moderna Germany GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Heilmittelverordnung

Manuelle Lymphdrainage: Ärzte von der Zeitfrage befreit

Preisträger gekürt

Galenus-Preis und Charity Award: Das sind die diesjährigen Gewinner

Lesetipps
Preisträger und Gastgeber des Galenus-von-Pergamon-Preises 2024 auf der Bühne

© Marc-Steffen Unger

Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie

Galenus-Preis 2024: Camzyos® gewinnt in der Kategorie Specialist Care

Nahmen den Galenus-von-Pergamon-Preis für Ebvallo in der Kategorie Orphan Drugs entgegen (V.l.n.r.): Moderatorin Yve Fehring, vom Unternehmen Pierre Fabre Milena Daguati, Business and Operations Lead, Dr. Frank Reichenbach, Deputy Medical Director Oncology DACH, Dr. Kai Neckermann, Director Market Access & Public Affairs, sowie der Vorsitzende der Galenus-Jury Professor Erland Erdmann und Denis Nößler, Chefredakteur der Ärzte Zeitung.

© Marc-Steffen Unger

Vorbehandelte EBV-positive PTLD

Galenus-Preis 2024: Ebvallo® gewinnt in der Kategorie Orphan Drugs