Kommentar zu Vitaminen
Ernüchternde Langzeitdaten
Vitaminstudien sorgen immer wieder für Überraschungen, jetzt sogar für eine positive. Offenbar können Männer das Tumorrisiko reduzieren, wenn sie über viele Jahre hinweg Vitaminpillen schlucken, allerdings nur geringfügig.
Die aktuelle Auswertung der Physicians' Health-Studie liefert eher ernüchternde Daten. Sie macht aber eines klar: Um die Frage nach dem Nutzen einer Nahrungsergänzung mit Vitaminen zu beantworten, sind große und vor allem langfristige Interventionsstudien nötig, alles andere darf man getrost vergessen.
So hatten frühere Auswertungen der aktuellen Studie noch keinen signifikanten Nutzen ergeben, dieser zeigte sich erst nach elf Jahren. Das große Problem dabei: Langzeitstudien sind nicht nur teuer, sondern auch schwierig zu managen.
Wer kann schon garantieren, dass die Hälfte der Teilnehmer über Jahrzehnte hinweg ein bestimmtes Präparat einnimmt? Und sind solche Studien überhaupt nötig?
In hoher Dosis schaden manche Vitamine mehr als sie nutzen, legen andere Studien nahe, in niedriger Dosis lässt sich der Nutzen, falls er denn existiert, wohl eher vernachlässigen.
Wer an den Segen von Vitamincocktails glaubt, sollte sich besser Gedanken um eine gesunde Ernährung machen - damit ist man zumindest auf der sicheren Seite.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: Zumindest ein bisschen: Vitaminpillen schützen vor Krebs