Entlastung der Kinderarztpraxen

KV Nordrhein organisiert zusätzlichen Video-Kindernotdienst

Angesichts der aktuellen Überlastung von Kinderarztpraxen und -kliniken setzt die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein auf eine zentrale Videosprechstunde an den kommenden Feiertagen und Wochenenden.

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Nicht nur direkt von Mensch zu Mensch, sondern auch per Video können Eltern an den kommenden Feiertagen den kinderärztlichen Notdienst in Anspruch nehmen.

Nicht nur direkt von Mensch zu Mensch, sondern auch per Video können Eltern an den kommenden Feiertagen den kinderärztlichen Notdienst in Anspruch nehmen.

© Carmen Jaspersen /dpa

Düsseldorf. Mit der Einrichtung eines zusätzlichen Video-Notdienstes will die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KVNo) die prekäre Lage bei der ambulanten und stationären Versorgung von Kindern und Jugendlichen abmildern. Das neue Angebot beginnt am 24. Dezember und gilt für die Weihnachtstage, die Mittwochnachmittage und die Wochenenden. Es ist zunächst bis Ende Januar 2023 befristet. Die Kosten übernimmt das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium.

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„Das Angebot beinhaltet das Potenzial, den kinderärztlichen Notdienst in der aktuellen Situation zu entlasten“, sagte der KVNo-Vorstandsvorsitzende Dr. Frank Bergmann. Er hofft auf eine rege Inanspruchnahme. „Solch ein virtuelles Wartezimmer ist auch mit Blick in die Zukunft ein höchst sinnvolles Angebot, das die ambulante Versorgung gerade an Wochenenden und Feiertagen ergänzen kann“, glaubt Bergmann. Die KVNo sieht die kinderärztliche Videosprechstunde auch als Test dafür, ob und in welchem Umfang digitale Zusatzangebote genutzt werden.

Die KVNo muss die Ärztinnen und Ärzte anstellen

Die Videosprechstunde wird in der Regel von niedergelassenen Kinderärztinnen und Kinderärzten übernommen, zum Teil sind auch Klinikärzte dabei. Sie sitzen in den Räumen der KVNo in Düsseldorf und Köln. Zurzeit werden sie noch für den Umgang mit dem digitalen Instrument geschult. Die Resonanz auf die Umfrage der KVNo zur Teilnahme war gut, sie kann alle Schichten besetzen.

Anders als in den Corona-Impfzentren gebe es keine Möglichkeit, die Ärztinnen und Ärzte als Honorarkräfte einzusetzen, erläuterte Nina Hammes, Justitiarin der KVNo und Geschäftsführerin des Bereichs Recht, Politik und Presse. „Wir müssen sie anstellen, sie bekommen einen Arbeitsvertrag.“

Patientensteuerung über die digitale Sprechstunde

Die Videosprechstunde richtet sich in erster Linie an Eltern, deren Kinder an Infekten erkrankt sind und die eine Beratung wünschen. Die Ärztinnen und Ärzte entscheiden, wie den jungen Patientinnen und Patienten geholfen werden kann und ob der Besuch einer Kinder-Notdienstpraxis notwendig ist. Sie haben eine Liste mit den Notdienstpraxen sowie den Öffnungszeiten. „Wir versuchen, mit der digitalen Sprechstunde zu filtern“, erläuterte Hammes.

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Die Eltern benötigen ein Smartphone, Tablet oder einen Computer mit Kamera und Mikrofon. Sie melden sich bei einer zentralen Rufnummer und erhalten dann über SMS oder E-Mail einen Link zur Videosprechstunde und eine Transaktionsnummer zum Beitritt.

Überlastung der Praxen und Kliniken

Die Überlastung der ambulanten Notdienste für Kinder und Jugendliche durch die Infektionswelle und krankheitsbedingte Personalausfälle führe auch zu einer Überlastung der Kinderkliniken, sagte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). „Mit diesem zusätzlichen Beratungsangebot per Video sollen Eltern erkrankter Kinder eine weitere Anlaufstelle haben, die Orientierung zur Notwendigkeit und Dringlichkeit eines Arztbesuches bietet.“

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Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe hat sich für einen anderen Weg zur Entspannung der Situation entschieden. Sie sucht Kinderärztinnen und Kinderärzte, die bereit sind, während der Feiertage zusätzliche Dienste zu leisten. (iss)

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