Kommentar zu Synkopen

Ohnmachtsdiagnostik

Sieben Parameter haben US-Notfallmediziner gefunden, die das Vorliegen einer kardialen Ursachen für Synkopen wahrscheinlicher macht. Der Weisheit letzter Schluss sind diese jedoch nicht.

Dr. Robert BublakVon Dr. Robert Bublak Veröffentlicht:

Synkopen können harmlos, aber auch Zeichen lebensbedrohlicher Krankheiten sein. Vor allem kardiale Synkopen haben oft eine ungünstige Prognose. Kardiale von nichtkardialen Ursachen zu unterscheiden, ist daher ein vorrangiges Ziel der Synkopenabklärung.

Unstrittig ist dabei die Rolle des 12-Kanal-EKG. Kritischer zu sehen ist die Bestimmung kardiovaskulärer Biomarker. Die Leitlinien der ESC zu Diagnostik und Management von Synkopen raten von der Routinemessung von Markern wie Troponin T ab, sofern keine spezifische Indikation vorliegt – also etwa ein Ischämieverdacht.

Was klinische Zeichen und Symptome in der Abklärung von Synkopen zu leisten vermögen, haben US-Notfallmediziner in einer Studie herauszufinden versucht. Sie stießen auf sieben Parameter, deren Vorliegen eine kardiale Ursache wahrscheinlicher macht. Den Stein der Synkopenweisheit haben sie jedoch nicht entdeckt. Die Leistungsdaten der Parameter sind akzeptabel, aber keineswegs ausgezeichnet.

Die Klage der Autoren der ESC-Leitlinien über Lücken und mangelnde Systematik in der Abklärung wird dieses Ergebnis kaum verstummen lassen. Offenbar sind nicht nur die Synkope-Patienten ohnmächtig; die Medizin ist es zu einem gewissen Grad auch.

Schreiben Sie dem Autor: robert.bublak@springer.com

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