Kommentar – Schadstoffbelastung

Streitpunkt Grenzwerte

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Es gibt Geschichten, die ratlos machen. Seit Monaten werden aufgrund hoher Schadstoffbelastungen an einigen Messpunkten der Republik Fahrverbote für Diesel-Fahrzeuge ausgesprochen.

Die Grenzwerte für Feinstaub und Stickoxidverbindungen bleiben dennoch ein Streitpunkt. Angeheizt wird die Diskussion jetzt durch ein Statement von Lungenfachärzten, die Zweifel an der These anmelden, dass die in Problemzonen erhöhten Werte gesundheitsgefährdend seien.

Wie bitte? Solange eindeutige Belege durch Studien fehlten, seien die EU-Vorgaben unsinnig, sagen die Fachärzte. Die Gruppe der Wissenschaftler um den Ex-Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (DGP), Dieter Köhler, spricht von systematischen Fehlern bei der Interpretation der Daten. Faktoren, wie Alkohol und Tabakkonsum bei Anwohnern belasteter Zonen würden wenig bis gar nicht berücksichtigt.

Das ist bekannt, ebenso wie die Erkenntnisgrenzen epidemiologischer Studien. Was bleibt? Verunsicherung bei Verbrauchern und Politikern. Übrigens: Es war die DGP, die im Dezember noch eine Absenkung der EU-Grenzwerte gefordert hat...

Lesen Sie dazu auch: Luftbelastung: Pneumologen kritisieren Grenzwerte für Fahrverbote

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