Kommentar zur COVID-19-Impfung bei Kindern
Corona-Kinder-Impfung nicht schlechtreden!
Impfstoffe sind fantastische Mittel, um Infektionen einzudämmen. Das gilt es auch bei der Corona-Kinder-Impfung im Blick zu behalten.
Veröffentlicht:In anderen Ländern wird die Notfallzulassung der ersten mRNA-Vakzine gegen Corona-Infektionen auch für ältere Kinder freudig erwartet. Anders in Deutschland: Hier ist ein Streit über den Sinn und Nutzen des Impfschutzes für Kinder entbrannt.
Angesichts der geringen Morbidität von SARS-CoV-2-Infektionen in jungen Jahren und bisher nicht ausreichender Daten zur Sicherheit der Vakzine sei die Kinderimpfung bisher noch nicht breit zu empfehlen, haben Vertreter der Ständigen Impfkommission (STIKO) geäußert.
Studie bei 12- bis 15-Jährigen
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Fachgesellschaften von Ärzten gehen noch einen Schritt weiter und halten es sogar für unethisch, Kinder gegen COVID-19 zu impfen, um künftig weitere Lockdown-Phasen zu vermeiden. Der mögliche Schaden der Impfung für ein Kind überwiege den kaum zu beziffernden individuellen Nutzen bei Weitem: 1548 stationäre Aufnahmen von Kindern und Jugendlichen mit COVID-19 sowie 20 Todesfälle wurden bisher in Deutschland registriert.
Das ergebe ein Risiko von 0,01 Prozent für einen Krankenhausaufenthalt und ein Sterberisiko von weniger als 0,00002 Prozent in dieser Altersgruppe, rechnen die Kritiker vor.
Impfen hat schon einige Krankheiten verbannt
Solche Zahlen sind natürlich beeindruckend. Sie dürften jedoch für die meisten Krankheiten, gegen die Kinder in Deutschland geimpft werden, noch deutlich ungünstiger ausfallen. Dass die Mehrheit der Ärzte bei uns noch nie Polio, Diphtherie, Tetanus, aber auch Masern, Mumps, Röteln oder verschiedene schwere invasive bakterielle Infektionen wie Hib-Meningitis gesehen hat, liegt am Erfolg der Prävention. Dabei ist auch die Herdenimmunität immer eine wichtige Komponente.
Und: Eine ungebremste Corona-Pandemie ohne Lockdown hätte in den vergangenen 16 Monaten die Kalkulation der Kritiker bei den Kindern in Deutschland sicher anders aussehen lassen.
Bisher waren für die Eindämmung der Corona-Infektionen Kontaktsperren einschließlich Schulschließungen ein probates Mittel. Dass sich jetzt mit Impfungen hierfür auch bei Kindern eine hochwirksame Alternative abzeichnet, sollte auch in Deutschland ein Grund zur Freude sein.
Schreiben Sie dem Autor: wolfgang.geissel@springer.com