Weiterbildung
14 Prozent mehr Hausärzte in spe gefördert
Die Zahl der geförderten Weiterbildungsstellen wächst. Doch die Zuwächse bei den Facharztanerkennungen fallen bescheiden aus.
Veröffentlicht:BERLIN. Mehr angehende Hausärzte sind im vergangenen Jahr in ihrer ambulanten Weiterbildung gefördert worden. Das geht aus dem Evaluationsbericht der KBV hervor.
Insgesamt 4902 Ärzte in Weiterbildung (AiW) erhielten im vergangenen Jahr eine Förderung, 603 mehr als 2013 (plus 14 Prozent).
Der Anteil der Teilzeitstellen ist mit Blick auf den Frauenanteil von knapp 71,8 Prozent hoch: Von den männlichen AiWlern (1382) arbeiteten lediglich 150 in Teilzeit (knapp elf Prozent).
Bei den 3518 Frauen in der Weiterbildung hingegen betrug die Teilzeitquote 37,6 Prozent. Insoweit entsprachen die 4901 geförderten Ärzte 2814 Vollzeitäquivalenten, das sind 326 mehr als 2013 (plus 13 Prozent).
Im Krankenhaus wurde für 2583 AiWler die Weiterbildung gefördert, das sind 175 mehr als 2013. Umgerechnet auf Vollzeitäquivalente waren dies 1614 Stellen (2013: 1501).
116 Millionen Euro Förderung im ambulanten Bereich
Die Fördersumme im ambulanten Bereich ist 2014 um rund 11,8 Millionen auf 116,3 Millionen Euro gestiegen. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren betrug die Förderung noch lediglich 76 Millionen Euro.
Die Kosten von 3500 Euro pro Monat werden hälftig von KVen sowie Kassen und PKV-Verband getragen.
Die Förderoptionen im Falle drohender oder bereits bestehender Unterversorgung sind weiter eine Randgröße: 112 Ärzte (2013: 71) wurden wegen drohender Unterversorgung in sieben KV-Regionen besonders gefördert, in Mecklenburg-Vorpommern waren es mit 36 die meisten.
Der Förderumfang belief sich bundesweit auf nur 282.000 Euro, 29.000 weniger als im Jahr zuvor.
Allgemeinmedizin verharrt bei zehn Prozent der Facharztanerkennungen
In der Evaluation werden die neuen Zahlen als "ein weiterer Baustein für die Attraktivität der allgemeinmedizinischen Weiterbildung" bewertet.
Mit Blick auf die Entwicklung bei den Facharztanerkennungen im Jahr 2014 relativiert sich das Ergebnis jedoch: Die Zahl der Anerkennungen über alle Fachgebiete hinweg ist im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent auf bundesweit 11.726 gestiegen.
Der Anteil der Fachärzte für Allgemeinmedizin oder für Innere und Allgemeinmedizin an den Neu-Anerkennungen hat um 106 auf 1218 zugelegt. Statt 9,97 Prozent (2013) sind es nunmehr 10,4 Prozent - ein geringfügiger Fortschritt.
Abzuwarten bleibt, ob das Versorgungsstärkungsgesetz positive Impulse für die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin bringt: Die Zahl der Förderstellen wird von 5000 auf 7500 erhöht, KVen dürfen die Zahl der Weiterbildungsstellen nicht begrenzen.
Und: Der Gesetzgeber hat klargestellt, dass mit den Weiterbildungsstellen eine Ausweitung des Praxisumfangs erlaubt wird.