Saarland/ Rheinland-Pfalz

Klinik-Konzern meldet Kurzarbeit wegen leerer Betten an

Weil ein Klinik-Konzern nicht zwingend notwendige Operationen verschoben hat, ist die Bettenauslastung gering. Es wurde Kurzarbeit angemeldet.

Veröffentlicht:

Waldbreitbach. Leerstehende Betten und finanzielle Probleme – die Corona-Vorkehrungen führen in manchen Kliniken zu paradoxen Situationen. Die Marienhaus Unternehmensgruppe hat deshalb Kurzarbeit angemeldet und von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn eine Nachbesserung des Krankenhaus-Rettungsschirms gefordert.

In dem „Brandbrief“ an Spahn berichten die Marienhaus-Verantwortlichen, sie seien der Anweisung der Politik vom 16. März gefolgt und hätten vorsorglich alle medizinisch nicht zwingend notwendigen Leistungen und stationäre Aufnahmen eingestellt. Die Folge: Die Belegung an den 20 Klinik-Standorten liege derzeit bei weniger als 40 Prozent. Gleichzeitig habe man fünf Krankenhäuser zu Corona-Kliniken umfunktioniert und die Zahl der Beatmungsplätze mehr als verdoppelt.

Kündigungen vermeiden

Die für freigehaltene Betten bezahlte Pauschale von 560 Euro reiche „bei weitem“ nicht aus. Sollte die Corona-Krise noch mehrere Monate weitergehen, erwarte Marienhaus für das laufende Jahr eine Erlös- und Liquiditätslücke von über 30 Millionen Euro. Um Teilbetriebsschließungen und betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden, sehe man sich „in enger Abstimmung mit der erweiterten Gesamt-Mitarbeitervertretung leider gezwungen, Kurzarbeit anzumelden“, heißt es in einem Schreiben an die Mitarbeiter.

Dabei will die Unternehmensgruppe stufenweise vorgehen. Zunächst seien Dienstleistungs- und Verwaltungsbereiche betroffen, danach folgten Therapiebereiche und Teile der Rehabilitation.

Von Spahn erhofft sich der Klinikträger nun zusätzliche Maßnahmen zur Liquiditätsverbesserung. Konkret wurde in dem Brief eine rasche Erhöhung der Pauschale auf 700 Euro vorgeschlagen. Dabei setzt Marienhaus auch auf Unterstützung der Gesundheitsministerien in Rheinland-Pfalz und im Saarland. (kud)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Debatte um Arzttermine

Lauterbach beklagt „Diskriminierung“ gesetzlich Versicherter

Das könnte Sie auch interessieren
Ein Roboter, der Akten wälzt? Künstliche Intelligenz kann bereits mit Leitlinien umgehen – jedenfalls wenn sie so gut strukturiert sind wie die der DEGAM.

© Iaroslav / stock.adobe.com

Digitalisierung in der Medizin

Kollegin Dr. ChatGPT? Wie Künstliche Intelligenz Ärzten helfen könnte

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

© Solventum Germany GmbH

Solventum Spracherkennung

Digital und innovativ: Klinikum Siegen überzeugt von Fluency Direct

Anzeige | 3M Healthcare Germany GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung von Krankenhäusern

Patientenportale: Greifbarer Mehrwert für Klinik und Patienten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Behandlungstipps

Psoriasis und Komorbiditäten: Welche Therapie wirkt am besten?

Lesetipps
Dr. Carsten Gieseking

© Daniel Reinhardt

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Eine Spritze für eine RSV-Impfung liegt auf dem Tisch.

© picture alliance / Ulrich Baumgarten

Update

Umfrage unter KVen

Erst sechs Impfvereinbarungen zur RSV-Prophylaxe Erwachsener