Kommentar – KBV-Symposium
Wege zu weniger Bürokratie
Über sieben Stunden für Verwaltungstätigkeiten: Dieses Pensum leisten Vertragsärzte Woche für Woche, meldete die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Ende vergangener Woche. Die Kosten für Bürokratie belaufen sich nach Schätzungen des Normenkontrollrates vom vergangenen Jahr auf 2,4 Milliarden Euro.
Schlimmer noch als die Kosten sind die Behandlungsstunden, die den Patienten fehlen. Seit Jahren versuchen Gesundheitspolitiker, Wissenschaftler und Selbstverwaltung, Wege zu weniger Bürokratie zu finden, so war es auch am Dienstag auf dem KBV-Symposium in Berlin. Aber es ist ein bisschen wie mit der Hydra: Schlage ich einen Kopf ab, wachsen zwei neue Köpfe nach; wenn ein Formular einfacher gestaltet wird, bekommt der Vertragsarzt im Gegenzug die Datenschutz-Folgenabschätzung als neue Aufgabe.
Tatsächlich ist es eine Illusion zu glauben, Bürokratie für Ärzte könnte in unserer Gesellschaft mit immer weiter steigender Regelungsdichte deutlich reduziert werden. Viel gewonnen wäre immerhin, wenn es zumindest nicht noch mehr wird. Für Praxen heißt das: selbst tätig werden und Arbeitsteilung vorantreiben sowie Verwaltungstätigkeiten an Praxismanager abgeben. Also: Mut zur Delegation ist angesagt - und Talentsuche unter den MFA der Praxis.
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