Kommentar

Keine Therapie für die Routine

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

Die Idee, mit einer Stammzelltransplantation dem Aids-Erreger irgendwie zu Leibe zu rücken, ist nicht neu. Sie war allerdings bisher auch nicht sonderlich erfolgreich, auch wenn zumindest das Immunsystem der HIV-Infizierten durch Vermehrung der Lymphozyten gestärkt wurde. Auf eine antiretrovirale Therapie konnte jedoch nach der Transplantation nicht verzichtet werden.

Ganz anders ist das bei dem HIV-Infizierten, den Berliner Ärzte vor kurzem durch eine Transplantation offenbar vom Aids-Erreger befreien konnten. So sehr dieser Erfolg zunächst einmal beeindruckt, kann diese Therapiestrategie niemals zur Routine werden, nicht zuletzt deswegen, weil es nicht ausreichend Stammzell-Spender gibt, die die jeweils passenden Gewebemerkmale tragen. Das propagieren die Berliner Ärzte auch nicht.

Was sie dagegen mit ihrem Therapieerfolg erreicht haben, das ist etwas ganz anderes. Sie bestätigen eindrucksvoll ein Konzept, das bereits medikamentös umgesetzt wird: das Eindringen von HIV in die Lymphozyten frühzeitig zu unterbinden. Denn je später im Infektionszyklus eine Therapie ansetzt, um so leichter ist es für HIV, sich in den Zellen festzusetzen, und um so schwieriger wird es, das Virus wieder loszuwerden.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Stammzelltransplantation belegt den Nutzen neuer Strategien gegen den Aids-Erreger HIV

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025