Evidenz zum Maskentragen
US-Behörde zu SARS-CoV-2: „Die Maske schützt Sie!“
„Masken schützten hauptsächlich andere Menschen und weniger den Maskenträger selbst“. – Diesen Standpunkt hatte die US-Seuchenbehörde CDC lange vertreten. Jetzt betont die Behörde auch die Wirksamkeit der Maske zum Eigenschutz vor SARS-CoV-2.
Veröffentlicht:Atlanta. Die „Centers for Disease Control“ (CDC) hat ihre bisher zurückhaltende Bewertung der Schutzwirkung von Mund-Nasen-Schutz mit Alltagsmasken aus Stoff revidiert. In einer kurzen Zusammenfassung der wissenschaftlichen Evidenz („Scientific Brief“) betont die Behörde: „Masken sind vor allem sinnvoll, um die Weitergabe von SARS-CoV-2 durch asymptomatische oder präsymptomatische Infizierte zu verhindern, die insgesamt etwa 50 Prozent aller Übertragungen ausmachen.
Masken schützten aber auch ihren Träger, weil sie die Inhalation virushaltiger Tröpfchen oder Aerosole reduzieren. Insgesamt addieren sich beide Effekte, und je mehr Menschen Masken tragen, desto größer ist auch der Nutzen für den Einzelnen.“
Evidenz: Vom Friseursalon bis zum Flugzeugträger
Die Daten zur Wirksamkeit der Prophylaxe gegen COVID-19 unter „real world“-Bedingungen stammen aus Beobachtungsstudien und experimentellen Untersuchungen.
Die Behörde listet dazu einige besonders eindrucksvolle Beispiele auf:
- Die Analyse eines Hochrisiko-Ereignisses mit zwei symptomatischen Friseuren, die binnen acht Tagen 139 Kunden für je 15 Minuten frisiert haben, ergab: Alle Beteiligten hatten Masken getragen. 67 der Kunden waren danach zu Tests bereit. Keiner davon hatte sich infiziert.
- Eine Studie mit 124 Haushalten in Peking mit mehr als einer laborbestätigten SARS-CoV-2-Infektion zeigte: Hatten sowohl die Indexpatienten als auch ihre Haushaltskontakte vor Einsetzen der Symptome Masken getragen, dann war das Risiko einer Weitergabe der Infektion um 79 Prozent verringert.
- Eine retrospektive Fall-Kontroll-Studie aus Thailand mit mehr als 1000 befragten Personen bei der Kontaktverfolgung ergab: Wer angegeben hatte, sich bei den Begegnungen immer mit Maske geschützt zu haben, hatte im Vergleich zu Befragten ohne Maske in solchen Situationen ein um 70 Prozent reduziertes Risiko für eine Infektion.
- Untersuchungen eines Ausbruchs auf dem Flugzeugträger „USS Theodore Roosevelt“, bei dem mehr als jedes vierte Besatzungsmitglied infiziert wurde, zeigten: Regelmäßiges Maskentragen an Bord war mit einem um 70 Prozent reduzierten Infektionsrisiko verbunden.
- Untersuchungen zu infizierten Fluggästen während Langzeitflügen (über 10 Stunden) haben starke Hinweise erbracht, dass Maskentragen Infektionen während des Fluges vorbeugt. Binnen 14 Tagen nach Flügen mit Ansteckungsrisiko gab es in den untersuchten Fällen keine Infektionen bei Fluggästen und Besatzung.
Abschließend zitiert die Behörde das Ergebnis einer ökonomischen Analyse mit US-Daten: Ließe sich in den USA der Anteil der Maskenträger um 15 Prozent erhöhen, könnte dies einem Lockdown vorbeugen einschließlich der damit verbundenen Kosten von bis zu 1 Billion US-Dollar und einem Rückgang des Bruttosozialprodukts um 5 Prozent.