Blankoverordnung

Grüne fordern mehr Rechte für Therapeuten

Die Grünen wollen die Blankoverordnung zügig in die Regelversorgung einführen.

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BERLIN. Die Grünen machen Druck bei der Blankoverordnung. Die soll nach Ansicht der Grünen "zügig in die Regelversorgung" übernommen werden. Sie fordern einen "mutigen Ausbau der Kompetenzen von Physiotherapeuten, Logopäden und weiteren Heilmittelerbringern".

Die im Entwurf der Bundesregierung für ein Gesetz zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung (HHVG) enthaltenen Regelungen seien nicht ausreichend, heißt es nun in einem Antrag einer Gruppe von Abgeordneten an den Bundestag, der der "Ärzte Zeitung" vorliegt.

"Mit unserem Antrag fordern wir, die Blankoverordnung in die Regelversorgung zu überführen. Das bedeutet, Ärzte bestimmen nur noch die Notwendigkeit einer therapeutischen Behandlung. Physiotherapeuten, Ergotherapeuten oder Logopäden jedoch bestimmen Art, Dauer und Frequenz", sagte die zuständige Sprecherin der Fraktion Elisabeth Scharfenberg am Mittwoch der "Ärzte Zeitung".

Die Intentionen der Grünen reichen aber noch weiter. In Modellversuchen solle auch der Direktzugang von Patienten zu Therapeuten ganz ohne ärztliche Verordnung erprobt werden, kündigte Scharfenberg an. Dies fordert auch der Bundesrat.

Die AG "Gesundheit" der CDU/CSU-Fraktion hatte in einem Positionspapier vom letzten Jahr vergleichbare Forderungen gestellt. Die Christdemokraten seien inzwischen aber in der Koalition eingeknickt, sagte Scharfenberg.

Die Bedeutung von Heilmittelleistungen steigt. Laut Statistischem Bundesamt waren 2013 in Deutschland 222.000 Physiotherapeuten, Masseure und medizinische Bademeister tätig. Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung sind von 2010 und 2014 von 4,61 Milliarden auf 5,69 Milliarden Euro und damit um 23,4 Prozent gestiegen. (af)

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