Kommentar
Jetzt braucht es Gestalter!
Gesundheitsminister Jens Spahn geht keinem verbalen Schlagabtausch aus dem Weg. Das hat er am Freitag im Dialog mit der Ärzteschaft zum Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) auch tatsächlich bewiesen. Er hat die Sorgen und Ängste, vor allem aber die Berichte aus den Versorgungsregionen nicht etwa abgeschmettert, sondern ernst genommen.
Was besonders wichtig ist: Er zeigt sich in vielen Punkten gesprächsbereit – sei es nun die Bedarfsplanung, die Idee einer „freiwilligen“ offenen Sprechstunde oder das Aufpolieren der Attraktivität des Arztberufes. Hier geht also noch was. Selbst wenn die Zeit rund vier Wochen vor der zweiten Anhörung des TSVG im Bundestag drängt.
Allerdings müssen sich die Ärzte dann wohl auch auf diese Themen und konkrete Verbesserungsvorschläge konzentrieren. Denn auch das hat Spahn unmissverständlich klargestellt: Die Budgetfrage wird nicht mehr diskutiert. Ebensowenig die Aufstockung der Mindestsprechzeit. Das hat vor allem koalitionsgetriebene Gründe.
Aber: Der Minister steht, wie er sagte, morgens eben nicht auf, um die Ärzte zu ärgern, sondern um gemeinsam mit ihnen die Versorgung zu gestalten. So gesehen: Bitte kein Wehklagen, sondern aktive Mitarbeit!
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