Vorschläge angekündigt

Mehr impfen: EU-Kommission wirbt für höhere Impfquote gegen HPV

Die EU-Kommission hat das Ziel ausgegeben, dass bis zum Jahr 2030 sich rund 90 Prozent Mädchen und junge Frauen gegen Humane Papillomviren impfen lassen.

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EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides

„Weniger als 50 Prozent der Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, also der Altersgruppe, an die sich die Screening-Programme richten, haben in den letzten zwei Jahren eine Mammografie vornehmen lassen“: EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides.

© JULIEN WARNAND / EPA

Brüssel. Die EU-Kommission macht sich für mehr Impfungen gegen Krebserkrankungen stark. Die Brüsseler Behörde will an diesem Mittwoch Vorschläge an die EU-Staaten präsentieren, wie sich mehr Menschen etwa gegen HPV-Viren impfen lassen könnten, wie EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides ankündigte. Humane Papillomviren (HPV) können unter anderem Gebärmutterhalskrebs und Krebs im Mund-Rachen-Raum hervorrufen.

Ziel sei es, dass sich bis 2030 neun von zehn der infrage kommenden Mädchen und ein bedeutender Teil der Jungen gegen HPV impfen lassen. Auch bei der Früherkennung sollen die Zahlen besser werden. „Weniger als 50 Prozent der Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, also der Altersgruppe, an die sich die Screening-Programme richten, haben in den letzten zwei Jahren eine Mammografie vornehmen lassen“, sagte Kyriakides, die nach eigenen Angaben selbst an Krebs erkrankt ist.

Impfquote geht insbesondere bei Kindern und Jugendlichen zurück

„Es ist schwierig, Menschen zu sagen, dass sie ihren Lebensstil ändern sollen“, sagte die Gesundheitskommissarin. Aber dies bedeute nicht, dass es nicht versucht werden könne. „Man muss es tun, ohne den Menschen Angst zu machen.“

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Impfungen gegen bestimmte Krebserkrankungen gehen einer im November veröffentlichten Analyse der DAK-Gesundheit in Deutschland bei Kindern und Jugendlichen zurück. Besonders deutlich ist dies bei 15- bis 17-jährigen Jungen, wie eine Auswertung der Krankenkasse unter ihren Versicherten ergab. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte bezeichnet die Impfquote als „besorgniserregend niedrig“. Laut Robert Koch-Institut erkranken in Deutschland im Jahr über 6.000 Frauen und rund 1.600 Männer an HPV-bedingtem Krebs.

Kyriakides kündigte zudem an, dass es im Februar ein Treffen mit Versicherungen und Banken geben solle, bei dem ein Verhaltenskodex unterschrieben werden solle. Damit solle sichergestellt werden, dass jemand, der vor 15 oder 20 Jahren an Krebs erkrankt sei, nicht beim Zugang zu Finanzdienstleistungen diskriminiert werde. So hätten Betroffene etwa davon berichtet, dass es wegen einer Krebserkrankung schwierig gewesen sei, an Kredite für einen Hauskauf zu kommen. (dpa)

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